Nur ein paar Meter weiter summt und brummt es. Auch der Wildacker mit über 30 verschiedenen Pflanzen- und Kräuterarten, darunter Kamille, Disteln, Sonnen- und Ringelblumen oder Topinambur, erfreut sich großer Beliebtheit. Dort tummeln sich gerade nicht nur viele Insekten, sondern auch zahlreiche Schmetterlinge.
Günter Stietz und Gottfried Kempe freuen sich über das bunte Treiben. Allerdings haben die beiden Jäger nicht nur den Blühstreifen angelegt und über 20 Nisthilfen rund um Vatterode angebracht, sie haben in der Nachbarschaft auch ein Feuchtgebiet geschaffen, das sie nun weiter pflegen.
„Früher war hier nur ein Rinnsal, es hat gedauert, bis der Bereich versumpft ist“, weiß Gottfried Kempe. Die Wildschweine kämen gern zur Körperpflege hierher. Insekten seien zu finden, und auch Waschbären würden sich dort waschen, sagt er mit einem Augenzwinkern.
Auf Letztere haben die Jäger jedoch ein Auge, denn diese Tiere haben keine natürlichen Feinde und unter anderem trieben sie schon auf dem hiesigen Friedhof ihr Unwesen. „Wenn es da Gestecke mit Früchten gibt, sind die vor ihnen nicht sicher“, erzählt Gottfried Kempe.
Er ist seit 46 Jahren Jäger, Günter Stietz seit 51 Jahren. Für beide ist es ein besonderer Tag. Für ihr Engagement bekommen sie den Naturschutzpreis der VR-Bank Mitte, der mit 1000 Euro dotiert ist, und der Jägerschaft Heiligenstadt.
Bankvorstand Björn Henkel hat den symbolischen Scheck in Herzform mitgebracht. Und über den und die Wertschätzung freut sich auch Christoph Gille, der Vorsitzende der Jägerschaft Heiligenstadt. Um die 20 Reviere seiner Gemeinschaft hätten derzeit ebenfalls Blühstreifen erzählt er. Sie würden nicht nur die Insekten anlocken, sondern auch, und das sei gewollt, Reh- und Rotwild. Mit dem Nahrungsangebot soll dem Verbiss an jungen Bäumen entgegengewirkt werden.
„Wir freuen uns über den Preis und die finanzielle Unterstützung der VR-Bank Mitte. Allein aus Mitgliedsbeiträgen können wir unsere Vorhaben nicht finanzieren. Wir müssten sie sonst leider zurückfahren. Doch das wollen wir nicht“, sagt Christoph Gille und hat auch gleich zwei Beispiele parat, die dank der Hilfe nicht nur fortgesetzt, sondern ausgebaut werden können.