Interview der Woche mit Dorina Dietrich vom SV Kraftverkehr Heiligenstadt über den „Stern des Sports“ in Bronze
Quelle: Thüringer Allgemeine vom 01.10.2025 (Christian Roeben)
Für das Projekt „Aus kleinen Schritten werden große Sprünge – weil Kinder mehr verdienen als nur Bewegung“ ist der SV Kraftverkehr Heiligenstadt jetzt mit dem „Stern des Sports“ in Bronze ausgezeichnet.
Über die Auszeichnung und die Prämie von 1000 Euro freute sich auch Dorina Dietrich, die als Leichtathletik-Jugendtrainerin auch Initiatorin der Bewerbung war. Im Interview spricht die 33-Jährige über die Auszeichnung, die Besonderheiten des Vereins, mögliche weitere Preise und besondere Herausforderungen.
Wie stolz sind Sie auf den bronzenen „Stern des Sports“? - Wir sind natürlich sehr stolz darauf, weil die Auszeichnung zeigt, dass das große Engagement, das wir in den vergangenen Jahren investiert haben, sich gelohnt hat. Wir sind ja auch sportlich erfolgreich, unter anderem auch bei Landesmeisterschaften.
Im Oktober wird in Erfurt der silberne „Stern des Sports“ vergeben. Wie groß ist die Chance, dass der SV Kraftverkehr Heiligenstadt dann erneut triumphieren wird? - Das wäre natürlich schön, aber ich denke, dass wird nicht so leicht werden. Wir haben uns beim „Stern des Sports“ in Bronze gegen zwölf Eichsfelder Vereine durchgesetzt. Jetzt werden auf Landesebene sicherlich mehr Vereine mit dabei sein, die ebenfalls viel zu bieten haben. Nichtsdestotrotz fiebern wir dem Event aber natürlich schon entgegen und freuen uns darauf.
Wie ist die Idee entstanden, sich zu bewerben? - Ich habe von dem Wettbewerb gelesen und gedacht: Das ist doch was für uns. Gerade hinsichtlich des Engagements, mit dem wir in den letzten Jahren einiges auf die Beine gestellt haben. Unsere Mitgliederzahl ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Deshalb haben wir gedacht, dass wir jetzt einfach mal die Chance ergreifen. Wir hatten ja nichts zu verlieren. Um so glücklicher sind wir jetzt über das Ergebnis.
Was zeichnet den Verein und in diesem Fall die Leichtathletik-Abteilung aus? - Wir möchten die Kinder mit unseren Angeboten fördern und fordern. Heute hat die Medienzeit der Kinder stark zugenommen, dafür ist die Bewegung weniger geworden. Das wirkt sich auf das Leben aus. Es gibt zu wenig Angebote für die Kinder. Wir wollen, dass sie aktiv werden, sie schon in jungen Jahren an den Sport heranführen, damit sie sehen, wie viel Spaß das macht. Deswegen haben wir auch eine Gruppe, in der die Jüngsten erst vier Jahre alt sind. Das heißt nicht, dass jeder Leichtathletik machen muss. Wenn sich Kinder nach zwei Jahren entscheiden, lieber zum Ballett oder Fußball zu gehen, ist das auch gut. Dann haben wir unser Ziel auch erreicht.
Wie versuchen sie, den Nachwuchs anzulocken? - Zum Glück ist es so, dass wir keine Probleme damit haben. Viele Kinder wollen mitmachen. Das läuft auch über Mundpropaganda. Und wir sind auch in den sozialen Medien aktiv. Aktuell hat die Leichtathletik-Abteilung beim SV Kraftverkehr rund 100 Mitglieder, davon sind zwischen 80 und 85 Kinder und Jugendliche.
Gibt es dennoch Probleme, mit denen Sie zu kämpfen haben? -Wir haben zehn ehrenamtliche Trainer. Das klingt viel, aber es fallen immer mal welche aus. Dann helfen die Eltern aus. Sonst müssten wir manchmal ein Training ausfallen lassen.
Die Abteilung ist bei Instagram sehr aktiv. Wie wichtig ist die Präsenz in den sozialen Medien heutzutage? - Die wird immer wichtiger, wobei die Vier- bis Zehnjährigen hoffentlich noch keinen Instagram-Account besitzen (lacht). Aber wir wollen uns natürlich auch als Verein und unsere Erfolge präsentieren. Da sind die sozialen Medien in der heutigen Zeit ein gutes Mittel.
Welche Herausforderungen warten auf den Verein und speziell die Leichtathletik-Abteilung in der Zukunft? - Wir wollen uns weiterentwickeln, mit unseren Aufgaben wachsen. Das Equipement ist teilweise in die Jahre gekommen, wir müssen neue Materialien besorgen. Unser verstorbener Trainer Egbert Husstedt hat gute Verbindungen nach Erfurt aufgebaut, die wollen wir aufrechterhalten. Und unsere Kinder weiterfördern, damit sie weiter auf Wettkämpfen erfolgreich sind.