2,6 Milliarden Euro: VR-Bank Mitte wächst auch im zweiten Corona-Jahr

(Quelle: Göttinger Tageblatt vom 22. April 2022 / Mark Bambey)

Der Vorstand der VR-Bank Mitte hat die Geschäftszahlen 2021 präsentiert. „Wir können sehr zufrieden sein, denn wir sind stärker als der Durchschnitt der Genossenschaftsbanken gewachsen und weisen gute Wachstumszahlen aus“, kommentierte Vorstandsmitglied Björn Henkel. Sein Vorstandskollege Uwe Linnenkohl stellte einige „historisch gute Zahlen“ in den Fokus, prognostizierte dann allerdings auch ein „schwieriges Jahr 2022“.

Aktuell besteht der Vorstand mit Henkel und Linnenkohl nur aus zwei Mitgliedern. Wie die VR-Bank jüngst mitteilte, hat Vorstandsmitglied Steffen-Peter Horn die Bank verlassen. Er wolle sich einer neuen beruflichen Herausforderung widmen, hieß es zur Begründung. Horn schied zum 14. April aus und war somit weniger als zwei Jahre im Amt.

Die 2019 aus der Volksbank Mitte und der VR-Bank-Werra Meißner fusionierte Genossenschaftsbank steigerte ihre Bilanzsumme von 2,522 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2020 um 56 Millionen Euro auf 2,578 Milliarden Euro. Der Bilanzgewinn schrumpfte allerdings. Statt 3,2 Millionen Euro (2020) weist die Bilanz für 2021 nur 3 Millionen Euro aus.

Eigenkapital erneut gewachsen

Deutlich gestiegen ist das betreute Kundenvolumen: Zum Vorjahresende betreute die Bank 4,575 Milliarden Euro (202 waren es 4,343 Milliarden Euro). Die Kundenkredite stiegen von 1,361 auf 1,424 Milliarden Euro und die Kundeneinlagen von 2,952 auf 3,151 Milliarden Euro.

Erneut zulegen konnte die Bank auch bei den Eigenmitteln. Nach zuletzt 250 Millionen Euro sind diesen nun um 5 Millionen Euro auf 255 Millionen Euro angewachsen. „Die Stärkung des Eigenkapitals ist für uns weiter wichtig “, sagte Linnenkohl.

„Wir waren im zweiten Corona-Jahr routinierter als 2020“, begründete Henkel die „guten Zahlen“ und fügte an: „Wir haben viele Angebote digital oder per Telefonberatung anbieten können. Zudem hatten wir in unseren Filialen ein starkes Hygienekonzept.“

Die Vorstände warfen allerdings auch einen kurzen Blick in die Zukunft: Erstmals nach zwei Jahren soll die Vertreterversammlung wieder in Präsenz stattfinden. Sie ist für den 29. Juni 2022 in Bad Sooden-Allendorf vorgesehen. Bis zum Beschluss der Vertreterversammlung sind die Geschäftszahlen vorläufige.

„Nicht Bange machen lassen“

Und Linnenkohl wagte eine Prognose für das Geschäftsjahr 2022, nachdem sich die positive Entwicklung im ersten Quartal fortgesetzt habe. „Es wird schwieriger werden“, sagte er und nannte als Begründung den Krieg gegen die Ukraine, die Lieferketten-Problematik und die vor allem durch die steigenden Energiekosten getriebene Inflation. Doch seine Genossenschaftsbank müsse sich davon nicht Bange machen lassen, denn er sieht sie „in unserem Wirtschaftsraum heterogen aufgestellt und mit einer guten Eigenkapitalquote ausgestattet“.