Sparkasse Duderstadt und VR-Bank Mitte machen gemeinsame Sache

Kostendruck und demografischer Wandel machen den Geldhäusern zu schaffen, vor allem im ländlichen Raum. Darüber hinaus ist insbesondere in Corona-Zeiten der Bargeldbedarf der Menschen merklich gesunken, und es wird immer mehr bargeldlos bezahlt. Das bekommen auch die Eichsfelder Institute zu spüren. Jetzt rücken die Wettbewerber zusammen: Sparkasse Duderstadt und VR-Bank Mitte machen fortan gemeinsame Sache – nicht nur bei der Versorgung der Menschen im Eichsfeld mit Bargeld.

Wie die Verantwortlichen am Freitag in Duderstadt erläuterten, müssen Kunden an den Geldautomaten des jeweils anderen Geldinstituts im Untereichsfeld ab dem 1. Juni keine Gebühren mehr bezahlen. Ziel der Kooperation sei es, so der Duderstädter Sparkassen-Vorstandsvorsitzende Uwe Hacke und Björn Henkel, Vorstandsmitglied der VR-Bank Mitte, den Weg zum nächsten Geldautomaten für Kunden beider Institute möglichst kurzzuhalten und gleichzeitig dem anhaltenden Rentabilitätsdruck Rechnung zu tragen.

Verantwortung für die Region

Man wolle gemeinsam Verantwortung für die Region und die Versorgung der Menschen mit Bankdienstleistungen übernehmen, betonten beide Vorstandsmitglieder. „Diese Verantwortung leben wir auch in den aktuellen Zeiten des Wandels und des Umbruchs“, so Hacke und zielte damit auf Faktoren wie die Niedrigzinsära, die zunehmende Digitalisierung und die Herausforderungen der Corona-Pandemie ab.

„Kurswechsel“

Kooperationen mit anderen Geldhäusern praktiziere die VR-Bank Mitte in ihrem Geschäftsbereich – vom Landkreis Northeim über den Landkreis Eichsfeld bis hin zum Werra-Meißner-Kreis – bereits, berichtete Henkel, beispielsweise mit der Kreissparkasse Eichsfeld. Jetzt stehe auch ein solcher „Kulturwechsel“ mit der Sparkasse Duderstadt im Untereichsfeld bevor. „Wir merken, dass der Wettbewerb woanders spielt“ – und nicht in der Region, so Henkel.

Hacke sieht in der Kooperation nicht nur für die Sparkasse Duderstadt sondern insbesondere auch für die Kunden Vorteile. Beispielsweise sei die Sparkasse in Nesselröden nicht vertreten. Ab dem 1. Juni werde sich das ändern, dann müssten Sparkassen-Kunden nicht eigens nach Duderstadt kommen, um am Automaten Geld zu ziehen, sondern könnten das Gerät der VR-Bank Mitte kostenlos nutzen. Sparkasse und VR-Bank verrechnen untereinander intern die Gebühren für die Bargeldtransaktionen an den Automaten.

Die Geldinstitute sehen sich zunehmend auch veränderten Herausforderungen ausgesetzt. Dabei gehe es auch um Rentabilität und Kosten, ließen die Vorstände durchblicken.

Herausforderungen

Sowohl das Filialnetz als auch die Technik seien daher in der Vergangenheit auf ihre Wirtschaftlichkeit überprüft worden – Filialschließungen oder das Einstellen anderer Dienstleistungen waren die Folge. „In einigen Ortschaften werden zurzeit parallel von beiden Geldinstituten SB-Bereiche vorgehalten, die nicht rentabel sind. In anderen Ortschaften ist nur ein Institut vertreten, dessen Infrastruktur nur von den eigenen Kunden kostenfrei genutzt werden konnte“, erläutert Henkel. „Durch die Kooperation und die daraus resultierenden Ersparnisse lassen sich auch weniger frequentierte Geldautomaten aufrechterhalten.“ 33008011 Newsletter GT/ET Update

Im Untereichsfeld gebe es seit etwa 40 Jahren Geldautomaten der Sparkasse Duderstadt, sagte Hacke. Insgesamt seien es zwölf SB-Standorte, so Marina Lühmann vom Sparkassenvertriebsmanagement. Die VR-Bank Mitte unterhalte in ihrem Geschäftsbereich 54, ergänzt deren Unternehmenssprecher Florian Hartleib.

Sparkasse Duderstadt und VR-Bank Mitte verdeutlichen ihren Kunden die Kooperation mit einem eigens entworfenen Logo. Dieses Symbol der Bargeldpartnerschaft zeige an, dass die Geldautomaten auch den Kunden des jeweils anderen Hauses kostenfrei zur Verfügung stünden.

Wir merken, dass der Wettbewerb woanders spielt.

Björn Henkel, Vorstandsmitglied der VR-Bank Mitte