Fast 43 Jahre – genau 42 Jahre, neun Monate, vier Wochen und zwei Tage – war Uwe Linnenkohl ein Teil der, wie sie früher hieß, Volksbank, heute nach Fusionen heißt sie VR-Bank Mitte. Seine Laufbahn begann in Witzenhausen, 33 Jahre war er in Führungsverantwortung, 20 Jahre Vorstandsmitglied. Als er 1980 in Witzenhausen begann, habe die Bilanzsumme der Bank 250 Millionen DM betragen. „Für die Jüngeren unter Ihnen, das waren etwa 125 Millionen Euro“, wandte sich Björn Henkel an das schmunzelnde Publikum. Der Jahresabschluss 2022 der VR-Bank Mitte hingegen lag bei 2,7 Milliarden Euro.
Marco Schulz vom Vorstand des Genossenschaftsverbandes hatte ebenfalls nicht den Weg nach Heiligenstadt gescheut, um Linnenkohl persönlich zu verabschieden. Er überreichte ihm zudem die Ehrenurkunde und Ehrennadel in Gold des Verbandes, die höchste Auszeichnung, die zu vergeben ist. Damit hatte Linnenkohl nicht gerechnet. Und in einem großen herzförmigen Rahmen hatte das Team eine Collage mit Fotos der vergangenen Jahre zusammengestellt.
Das Herz kam nicht von ungefähr, spielt es als Symbol doch eine wichtige Rolle. Es gibt den Herzenspreis der Bank, für den sich jährlich Vereine bewerben dürfen, auch die von Linnenkohl gegründete bankeigene Stiftung trägt den Namen „Mit Herz für die Region“. 300.000 Euro wurden 2022 für solche Herzensprojekte in der Region ausgereicht. Aufsichtsratsvorsitzender Jörg Bringmann würdigte den scheidenden Vorstand Linnenkohl als Teamplayer, einen Vorstand zum Anfassen. „Bodenständig, beliebt, weitsichtig, wertschätzend und immer auf Augenhöhe mit den Menschen. Das ist ein sehr große Fußabdruck“, fasste er zusammen.
Zuvor hatten sich die rund 120 Vertreter über die Bilanz, den Jahresabschluss und den Ausblick für 2023 informieren lassen. Immerhin ging es um die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat sowie die Neuwahl einiger Aufsichtsratsmitglieder, die turnusmäßig ausschieden, aber komplett wiedergewählt wurden.