Ausgezeichnetes Netzwerk

Quelle: Thüringer Allgemeine vom 30.01.2024 - David Langenbein und Jochen Meyer

LAC Eichsfeld bietet blinden und sehbehinderten Sportlern Hilfe und erhält „Großen Stern des Sports“

Berlin: Für sein Engagement zur Unterstützung blinder und sehbehinderter Menschen hat der Thüringer Sportverein LAC Eichsfeld das Bundesfinale beim „Großen Stern des Sports“ gewonnen. Bei der vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) sowie den Volksbanken und Raiffeisenbanken organisierten Veranstaltung erhielt der Verein den mit 10.000 Euro dotierten Hauptpreis.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), der die Preisträger am Montag verlas, betonte die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements. „Es sind Dinge, die nicht für die Anerkennung gemacht werden, die aber anerkannt werden müssen“, sagte er. Beim Wettbewerb „Sterne des Sports“ werden außergewöhnliche Aktivitäten oder Angebote von Sportvereinen und deren besonderes gesellschaftliches Engagement ausgezeichnet. Der LAC Eichsfeld hat ein Netzwerk geschaffen, das blinde und sehbehinderte Laufsportler und -sportlerinnen mit sogenannten Guides zusammenbringt. Diese Guides führen die visuell eingeschränkten Menschen beim Laufen und Walken, im Training und bei Wettkämpfen. Der Verein bietet dazu noch Schulungen und Ausrüstung für die Sportler und Sportlerinnen an. Durch das Netzwerk konnten den Angaben des Vereins bundesweit schon mehr als 1000 Guides gefunden werden. Das Netzwerk wurde inzwischen auf die Sportarten Ski alpin und Ski nordisch erweitert. Schwimmen und Radfahren sollen folgen. „Dass es so durch die Decke geht, haben wir nicht gedacht. Aber wir dachten, dass es wichtig ist und dass wir es brauchen“, sagte der Läufer Hans-Reinhard Hupe, der das Netzwerk gemeinsam mit seiner Partnerin Juliana Löffler gründete.

(l-r) Goldpreis-Verleihung „Großer Stern des Sports“ 2023, Björn Henkel, VR-Bank Mitte eG, Hans- Reinhard Hupe, LAC Eichsfeld e. V., Olaf Scholz, Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, Marija Kolak, Präsidentin des BVR (Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e. V.), Thomas Weikert, Präsident des DOSB (Deutscher Olympischer Sportbund e. V.).(l-r) Goldpreis-Verleihung „Großer Stern des Sports“ 2023, Björn Henkel, VR-Bank Mitte eG, Hans- Reinhard Hupe, LAC Eichsfeld e. V., Olaf Scholz, Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, Marija Kolak, Präsidentin des BVR (Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e. V.), Thomas Weikert, Präsident des DOSB (Deutscher Olympischer Sportbund e. V.). © BVR / DOSB / Fotografen: Marius Schwarz, Gerald Matzka, Frank May

Löffler gewann auch den mit 2000 Euro dotierten Publikumspreis. Auf dem zweiten Rang landete der Turn-Club zu Hannover, der sich gegen die Engpässe bei Schwimmangeboten für Kinder einsetzt. Den dritten Platz belegte der BSG Feuerwehr Hamburg e.V. – TFA-Team, der den Fokus auf die Aufrechterhaltung der Fitness der aktiven Feuerwehrleute legt, indem unter anderem praxisnahe Trainingseinheiten angeboten werden.

DOSB-Präsident Thomas Weikert sagte: „Im 20. Jahr dieses fantastischen Wettbewerbs haben sich mehr als 1100 Vereine bei den Volksbanken und Raiffeisenbanken vor Ort mit ihren besonderen Engagements beworben. Das ist eine beeindruckende Zahl, die belegt: Der Vereinssport in Deutschland lebt und die mehr als 86.000 Vereine stellen mit ihren knapp 28 Millionen Mitgliedschaften eine elementare Säule in Bezug auf gesellschaftlichen Zusammenhalt und soziales Miteinander dar.“

Der Deutsche Olympische Sportbund sowie die Volksbanken und Raiffeisenbanken würdigen mit dem Wettbewerb „Sterne des Sports“ bereits seit 2004 jährlich außergewöhnliche gesellschaftliche Aktivitäten in Sportvereinen.

Zum insgesamt 20. Mal wurden nachahmenswerte Initiativen aus Bereichen wie Bildung und Qualifikation, Ehrenamtsförderung, Gesundheit und Prävention, Gleichstellung, Integration und Inklusion oder Klima-, Natur- oder Umweltschutz bei den „Sternen des Sports“ ausgezeichnet.