Es ist der 1. August 1980. Der Jugendliche Uwe Linnenkohl beginnt mit seiner Ausbildung. Sein erster Tag bei der Raiffeisenbank Witzenhausen verläuft für einen angehenden Bankkaufmann ganz klassisch: Vorstellungsrunde und dann erst einmal Kontoauszüge sortieren satt. Das ist jetzt 43 Jahre her. Am Mittwoch hatte Linnenkohl seinen letzten Arbeitstag. Aus dem einstigen Lehrling ist ein Vorstandsmitglied geworden. Der 62-Jährige leitete gemeinsam mit Björn Henkel die VR-Bank Mitte mit Sitz in Duderstadt, eine „Mitmachbank“, wie er sagt. Die Vertreterversammlung am Mittwochabend bildete den Abschluss seiner beruflichen Tätigkeit. Am Donnerstag beginnt für ihn die Altersteilzeit. Was hat der Mann als Banker erlebt? Was will er künftig machen? Hat er einen Anlagetipp?
Ein einschneidendes Erlebnis sei für ihn die Wiedervereinigung 1990 gewesen, sagt Linnenkohl. Sie bot dem damals 28-Jährigen die Möglichkeit, Führungsverantwortung zu übernehmen. Denn die Raiffeisenbank Witzenhausen war das erste hessische Geldinstitut, das mit einem thüringischen fusionierte. Aus der Bäuerlichen Handelsgenossenschaft (BHG) Heiligenstadt entstand die Raiffeisenbank Heiligenstadt. „In dem Kontext sind mir Aufstiegsmöglichkeiten geboten worden.“