VR-Bank Mitte schließt weitere Filialen

Im Altkreis Göttingen fällt die Filiale in Elliehausen sowie die SB-Filiale in Ebergötzen weg

(Quelle: Eichsfelder Tageblatt vom 25. März 2023 / Mark Bambey)

„Wir haben für 2024 drei Grundsatzentscheidungen getroffen“, sagt Björn Henkel. Das Vorstandsmitglied der VR-Bank Mitte und seine Kollegen sehen ein „teilweise tolles Wachstum“ bei den Besucherzahlen der verschiedenen Filialsysteme der Genossenschaftsbank, aber eben auch Rückgänge. Deswegen plant die VR-Bank Mitte nach Aussage von Henkel die Schließung von zwei Filialen im Altkreis Göttingen. Zwei weitere Dependancen werden in Waldkappel (Hessen) und Niederorschel (Thüringen) wegfallen.

„Wir werden die Filiale in Elliehausen zum 30. März 2024 schließen“, sagt Henkel. Den Kunden werde aufgrund der frühen Information viel Zeit gegeben, um sich auf die neue Situation vor Ort einzustellen. Das nächste von acht sogenannten Regionalmarktzentren stehe in Rosdorf zur Verfügung. „Das ist nur sechs Kilometer entfernt und für unsere Elliehäuser Kunden und Kundinnen gut zu erreichen“, sagt Henkel. In den Regionalmarktzentren bietet die VR-Bank sämtliche Leistungen an, alle Spezialisten seien vor Ort, heißt es.

Vorstand Björn Henkel

Nach Informationen der VR-Bank betreut die Elliehäuser Filiale aktuell 2212 Privatkunden. Die Kundenfrequenz im Service betrage demnach 1,24 Kunden pro Stunde. Das Team der VR-Bank-Filiale in Elliehausen bestehe aus drei Personen. „Die Statistik sagt, dass eine Filiale mit weniger als 4000 Kunden nicht wirtschaftlich betrieben werden kann“, so Henkel.

Für die Menschen des gut 3000 Einwohner zählenden Göttinger Ortsteils ist es binnen kurzer Zeit die zweite schlechte Nachricht, was die Bargeld- und Filialversorgung vor Ort betrifft. Anfang Februar war bekannt geworden, dass die Sparkasse Göttingen ihre Filiale bereits dieses Jahr schließen wird. Die Sparkassen-Filiale in Elliehausen war Teil einer großen Streichliste. Die Sparkasse Göttingen dünnt ihr Filialnetz in Stadt und Landkreis kräftig aus. Acht Standorte sollen geschlossen werden und zudem 16 Geldautomaten wegfallen.

VR-Bank Mitte analysiert

„Wir haben selbstverständlich erneut Frequenzanalysen durchgeführt, denn unser Blick ist fest auf die Zukunft gerichtet“, betont VR-Bank-Vorstand Henkel und erklärt: „Wir schauen uns Stück für Stück unsere Filialen an, so wie wir vor gut 18 Monaten in Heiligenstadt begonnen hatten. Wir erarbeiten nach objektiven Prinzipien eine Filial-Analyse und sehen so deutlich, wie die Weiterentwicklung aussehen sollte und welche Investitionen notwendig sind.“ Diese Filialanalyse sei untergliedert in die drei Bereiche Investitionen, Rentabilität und Kosten.

Eine solche Analyse habe auch ergeben, dass die SB-Filiale in Ebergötzen keine Zukunft hat. Sie soll demnach bis spätestens zum Ende des dritten Quartals 2023 geschlossen werden. „Die Gefahr vor Ort ist sehr groß, dass es dort zu einer Automatensprengung kommen könnte. Die Investitionen wären vor Ort einfach viel zu hoch“, begründet Henkel die Entscheidung.

Zahlreiche Filialschließungen

Bereits während ihrer Vertreterversammlung im Juli 2021 hatte der Vorstand weitreichende Veränderungen des Filialnetzes für die Jahre 2021, 2022 und 2023 bekannt gegeben. Zum 30. September 2021 wurden die Filialen in Sieboldshausen, Langenholtensen und Seulingen geschlossen, exakt ein Jahr später geschah dies auch in Rittmarshausen und Wanfried (Werra-Meißner-Kreis). Auch die Standorte in Uder und Teistungen (zum 30. März 2022) fielen weg. In Geismar und Bilshausen ist noch bis 30. März 2023 geöffnet, in Nesselröden und Großalmerode wird zum 30. September 2023 geschlossen.