Die Filiale der VR-Bank Mitte in Niederorschel wird geschlossen. Das ist erst einmal eine Nachricht, die aufhorchen lässt. „Aber erst am 30. September 2024. Also in eineinhalb Jahren“, sagt Björn Henkel, Vorstand der VR-Bank Mitte. Die kleine Filiale mit drei Mitarbeitern ist eine Servicefiliale. 3131 Kunden werden dort betreut. „Aber es ist die Filiale mit der niedrigsten Kundenfrequenz“, sagt Henkel. Er betont aber vehement, dass die Schließung keine Bestrafung der Kunden sei. „Um Gottes willen: Nein.“ Man komme nicht mit dem Satz daher, nur weil die Kunden nicht kommen, mache man zu. „Und erst recht nicht nächste Woche.“ Im Gegenteil.
Das Kundenverhalten habe sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt. Sehr viele Mitglieder nutzten rege das Online-Banking, die Telefonfiliale oder vereinbarten gezielt Beratungstermine vor Ort. Immer öfter laufen die auch über Videotelefonie. Im Schnitt sei es in Niederorschel noch nicht einmal ein Kunde, der den Service persönlich benötige. „2021 waren es insgesamt im Geschäftsgebiet 153.000 Anrufe bei unserer Telefonberatung, voriges Jahr schon 182.000“, hat Henkel Zahlen parat. „Wir sehen, dass unsere Kunden neue Wege gehen und sie auch wollen.“