Heiligenstadt im Wandel der Zeit

Quelle-Artikel: Thüringer Allgemeine vom 28.10.2019 (Christine Bose)

Heiligenstadt - Überwältigender Besucherandrang zur Ausstellungseröffnung im Eichsfeldmuseum in Heiligenstadt.

Ist das wirklich der Schöllbach? Hat es an der Klausmühle und am Ostbahnhof so ausgesehen? War das die Kollegiengasse? Die Ratsgasse, die Alte Stube, das Kasseler Tor, die Sperbergasse… Alle haben ihr Gesicht in den vergangenen drei Jahrzehnten positiv verändert, sehen nicht mehr grau, vernachlässigt aus, sondern machen, wie viele andere Straßen, Plätze und Gebäude im Jahr 2019 der Kurstadt Heiligenstadt alle Ehre. Das ist inzwischen für die Heiligenstädter schon fast normal und alltäglich geworden. Mitunter können sie sich gar nicht mehr genau an den Anblick zu DDR-Zeiten entsinnen. Wer jetzt zur Ausstellungseröffnung „Heilbad Heiligenstadt im Wandel der Zeit – von 1989 bis heute“ ins Eichsfeldmuseum gekommen war, fand sich vor den jeweils gegenüber gestellten Fotos von damals und heute sehr schnell im Gespräch mit anderen Besuchern.

Der Andrang war riesig, so dass der Platz gerade noch ausreichte. Denn außer zahlreichen Einwohnern, die die Stadt bereits vor der Wende kannten, kamen auch jene, die 1989/1990 noch Kinder waren oder hierher gezogen sind. Sie alle wollten wissen, was konkret und anschaulich hinter Begriffen wie Städtebauliche Veränderungen, Sanierungsprogramm nach der Wiedervereinigung steht.

Sie sei angesichts eines solchen Zuspruchs überwältigt, unterstrich Ute Althaus und fügte hinzu, es sei schön, viele Zeitzeugen hier zu sehen. Der Wunsch der Ersten Beigeordneten: Zurückblicken in die Vergangenheit, sich freuen über die Entwicklung, das Geschaffene genießen und dankbar bleiben. Unter Beifall erinnerte Museumsleiter Torsten W. Müller daran: Als Bernd Beck am 6. Dezember 1989 sein Amt antrat, sei er der erste frei gewählte Bürgermeister der DDR gewesen. Vom Rand der DDR sei die Stadt in die Mitte Deutschlands gerückt.

Unter dem Motto „Vorher – Nachher“ hatte der heutige Altbürgermeister Bernd Beck Veränderungen immer wieder mit der Kamera festgehalten, dabei unterstützt von seinem Neffen Gerd Hüther. Einzig das großformatige Foto im Flur, eine Luftbildaufnahme der Stadt aus dem Jahr 1992, ist eine Leihgabe von Stefan Menzel, Geschäftsführer der Klinikgesellschaft.

Seine Freude über den gelungenen Wandel äußerte Bernd Beck in seinen Eröffnungsworten. Mit dem Vorsatz „Ich werde etwas tun! Diese Stadt soll sich verändern, wir müssen an die Zukunft denken“ habe er damals sein Amt angetreten. Als im Kontakt zu seinem Neffen der Gedanke einer Ausstellung Gestalt annahm, in Verbindung mit einem Begleitband, den Bernd Beck am Abend signierte, stand das Museumsteam bei der Umsetzung der Idee hilfreich zur Seite. Da ein erheblicher finanzieller Aufwand mit diesem Vorhaben verbunden war, gebührt dem Sponsor, der VR-Bank Mitte eG, großer Dank. Florian Hartleib, Leiter Unternehmenskommunikation dieses Geldinstitutes, zeigte sich sehr beeindruckt von der Exposition und bekräftigte, wie gern das Unternehmen das Anliegen unterstützt habe. Mitglieder des Eichsfelder Kammermusikkreises übernahmen den musikalischen Part der Eröffnung.

Florian Hartleib (links), Leiter Unternehmenskommunikation der VR-Bank Mitte eG und Bernd Beck (rechts)