100 Jahre alte Obstbäume sollen gedeihen

(Quelle: Thüringer Allgemeine vom 21.05.2022 / Sebastian Grimm)

Bienen surren um die Blüten der Obstbäume, an der Zahl 50 Stück, auf der Streuobstwiese vom Naturschutzbund (Nabu) Obereichsfeld. 30 verschiedene Fruchtsorten konnten die Mitglieder des Nabu retten. Diese Aktion liegt sieben Jahre zurück.

Im Jahr 2015 pachteten die Naturschützer die Streuobstwiese von einer Erbengemeinschaft. Seitdem ist viel Arbeit und Zeit in die Anlage geflossen.

Neben Arbeitseinsätzen aller Nabu-Mitglieder kümmern sich Fabian Goldhagen und  Andreas Steinert um das Refugium. So trifft man sich im Herbst, um das Obst zu ernten. „Im vergangenen Jahr waren es zwei Tonnen und davor das Jahr sogar 3,5 Tonnen“, berichtet Johannes Hager, Vorsitzender des Vereins. Äpfel und Birnen werden dann verkauft, oder es wird daraus Most gemacht. „Das bringt ein bisschen Geld für unsere Arbeit in die Kasse“, so Hager, der froh ist, dass sich Goldhagen und Steinert der Pflege der Streuobstwiese angenommen haben. „Fabian ist unser Obstbaumexperte“, sagt Johannes Hager. Unterstützt wird der bei den  Pflegearbeiten von Andreas Steinert. „Fabian klettert hoch in die Bäume und beschneidet sie. Ich bin mehr für das Grobe unten herum verantwortlich“, erzählt Steinert, der außerdem Schatzmeister des Nabu Obereichsfeld ist. „Für so einen Altbaum braucht man schon zwei bis drei Stunden, wenn man ihn beschneidet“, erklärt Fabian Goldhagen. So schaffe man an einem Tag drei Bäume. Beschnitten wird im Herbst. „Vielleicht sollten wir aber schon jetzt mal einen Einsatz
machen. Man erkennt das trockene Holz besser“, wirft Steinert ein.  

Fabian Goldhagen, Johannes Hager, Michaela Hartmann und Stefan Renziehausen von der VR-Bank Mitte sowie Andreas Steinert (von links nach rechts) bei der Übergabe des neuen Werkzeuges. (Foto: VR-Bank Mitte eG)

Und damit die beiden Protagonisten nicht mehr ihr eigenes Werkzeug für die Pflege mitbringen müssen, wurde mit Unterstützung der VR Bank Mitte investiert. „Wir unterstützen solche Projekte gern“, sagt Stefan Renziehausen, Regionaldirektor der Bank.

„Die 1000 Euro sind gut investiert“, meint Johannes Hager und zeigt auf eine Kettensäge, eine Schubkarre und diverse andere Gerätschaften. „Die Anschaffung ist wichtig. Wenn mal einer von uns beiden ausfällt, hat der Nabu für die Pflege noch die Werkzeuge. Und die können auch bei anderen Arbeitseinsätzen genutzt werden“, erläutert Steinert.

Entstanden ist in den vergangenen Jahren ein kleines Ökosystem. Geht es nach dem Willen der Nabu-Mitglieder soll das auch so bleiben. Immerhin stammen einige der Bäume aus den 1920er- und 1930er-Jahren und sind besonders erhaltenswert.